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3.3.2 Biographische Notiz


Pierre Schaeffer

Biographische Notiz

Pierre Schaeffer, 1910 in Nancy geboren, ist Erfinder der musique concrète, Gründer und Geistesvater der musikalischen Forschungsgruppe GRM (Groupe de Rechereches Musicales). Als Radioingenieur und als Pionier des modernen französischen Hörspiels entwickelte er neue Techniken und Dramaturgien für die radiophone Übermittlung von Sprache, Musik und Geräuschen (LA COQUILLE A PLANETES, 1943; DIX ANS D´ESSAIS RADIOPHONIQUES, 1942). Neben dem Komponieren (ETUDES DE BRUITS, SUITE 14, SYMPHONIE POUR UN HOMME SEUL - mit Pierre Henry, Filmmusik MASQUES, ORPHEE 53 - gemeinsam mit Pierre Henra, ETUDES AUX SONS ANIMES und ETUDE AUX ALLURES, 1958; ETUDE AUX OBJETS, 1959; BILUDE, 1974 u. a.) interessierte ihn vor allem die politische und soziale Rolle der Kommunikation in der modernen Gesellschaft. Von langjährigen Auseinandersetzungen mit den Einflüssen der Medien (vor allem Hörfunk und Fernsehen) auf die Veränderung unserer Wahrnehmung zeugen zahlreiche Schriften, vor allem seine zwei umfangreichen Bücher Traité des objets musicaux (1966) und Machines à communiquer (1970/72). Schaeffer hat sich intensiv darum bemüht, die Grenzen der Musik zu erweitern und diese zu einer universellen Klangkunst zu entwickeln (auf empirischer Grundlage, in Opposition sowohl zum seriellen Konstruktivismus als auch zu den Zufallsverfahren von John Cage). Die Entdeckung einer neuen Musikart und die Erschließung des zuvor noch kaum berührten Gebietes der musikalischen Klangforschung machen ihn zu einer der führenden Persönlichkeiten in der Musik des 20. Jahrhunderts. Er starb 1995.
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