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Seit der letzten Vorstandssitzung, über deren Verlauf auf die Mitgliederversammlung unterrichtet worden ist, besteht Einigkeit darüber, daß - ungeachtet der genauen Themen-Fixierung - auf der nächsten Tagung starkdes Gewicht auf neue Vermittlungsmöglichkeiten neuer Musik gelegt werden soll, um das Spektrum der Adressaten und Interessenten zu erweitern. Im Folgenden sind einige Gesichtspunkte angegeben, die dabei in Betracht kommen, vor allem wird eine Strukturierung und Konkretisierung von bisher im Vorstand und in Einzelgesprächen Besprochenem versucht. Das entscheidende Problem, das wir m. E. lösen müssen, die von uns angestrebte Hinwendung zum Adressaten inhaltlich zu auszuformulieren, daß sie unmittelbar anspricht, deswegen der Versucht, dies am Thema Dialog zu konkretisieren. Zu beachten ist, daß bei der Auswahl von Komponisten und Konzerten wir nach der Erfahrung des vorigen Jahres Absagen einkalkulieren und Alternativen vorsehen müssen. Ein weiteres Problem, das wir in Alternativangeboten klären sollten, ist die Frage der eher theoretischen oder der eher praktischen, z. B. pädagogischen Orientierung. Wir sollten die Angebote so klar strukturieren, daß jeder das seinen Interessen Entsprechende findet - sowohl im pädagogischen als auch im musikwissenschaftlichen Bereich. Wir sollten Koordinationen für verschiedene Bereiche abstimmen und diese dann über Frau Ziegler künftig enger als bisher mit dem gesamten Vorstand vernetzen. Wichtig ist, daß künftig wirklich nur jeweils e i n Ansprechpartner mit Außenstehenden spricht, da hat es im letzten Jahren schwierige, wohl unbeabsichtigte Überschneidungen gegeben.
Einige Stichworte:
MUSIK IM DIALOG
Komponisten - Interpreten - Hörer
1. Komponisten im Dialog (Komponistenforum)
Möglichkeiten:
- a) Ein älterer/bekannter Komponist im Dialog mit jüngeren Komponisten
Ein Komponist wird eingeladen, um mit jüngeren Komponisten (die zuvor zur Einsendung von Partituren und Aufnahmen aufgefordert und ggf. in Absprache mit dem Vorstand vorausgewählt worden sind) neue Werke zu besprechen
z. B. Nicolaus A. Huber, Walter Zimmermann, Spahlinger, Kyburz
Wenn ein hinreichend interessanter und kommunikativer Komponist gefunden werden soll, muß diesem Möglichkeit eines Konzertes gegeben werden, das dann in einer weiteren Begleitveranstaltung im Dialog mit Interpreten und/oder Hörern vorbereitet werden kann
- b) Ein Komponist im Dialog
mit einem Gesprächspartner (z. B. Musikwissenschaftler) und dem Publikum
in Verbindung mit einem Komponistenkonzert entsprechend a)
Komponisten sowohl aus dem Bereich der Vokal- und Instrumentalmusik (siehe a)
als auch aus dem Bereich der Computermusik, z. B. Daniel Teruggi (siehe c)
- c) evtl. mehrere Komponisten im Dialog miteinander und mit jüngeren Komponisten
z. B. Ludger Brümmer und Hans Tutschku über neue Tendenzen und Werke der Computermusik
2. Komponist(en) und Interpret(en)
- a) ein eingeladener Komponist bereitet zusammen mit den Interpreten und evtl. mit einem Moderator ein ihm gewidmetes Konzert vor (das nach Möglichkeit außer seinen eigenen Werken auch andere Werke enthält, z. B. beziehungsreich kontrastierende oder ergänzende bekannte Werke älterer Komponisten oder, noch wichtiger, sinnvoll ergänzende oder kontrastierende Werke jüngerer Komponisten, die möglichst in die Diskussion einbezogen werden sollen)
- b) Komponisten arbeiten und diskutieren mit Schülern als Interpreten
Grünstadt - Bieler-Wendt, Gründstadt - Spahlinger
- c) Interpreten diskutieren mit jungen Komponisten eingesandte Partituren und erarbeiten ausgewählte Einsendungen mit ausgewählten Schülern
z. B. Wambach mit Mitgliedern seiner Klavierklasse,
ggf. auch mit geeigneten vorangemeldeten Teilnehmern
3. Interpret und Komponist - Interpret und Publikum:
Workshops mit Interpreten - Praktische Arbeit und Gespräche mit Musikern
- a) Praktische Erarbeitung Neuer Musik mit Teilnehmern
vokal (z. B. Nußbaum Schola Heidelberg),
instrumental (z. B. Zarius musikalische/musikszenische Werke von Kagel, Con voce u. a.)
- b) Interpreten bereiten ihr Publikum auf Aufführungen vor
z. B. Svoboda solistisches, stilistisch möglichst breites Programm
ein eingeladenes Ensemble (z. B. Aventure, Schola Heidelberg) über ein Programm
im Dialog mit aufgeführten, darunter möglichst auch jüngeren Komponisten
- c) Dirigenten, evtl. im Dialog mit analytisch vorbereiteten Moderatoren,
diskutieren mit jungen Komponisten
eingesandte Ensemble- und größer besetzte (instrumentale, vokale) Partituren
und informieren ihr Publikum an unterschiedlichen Beispielen aus ihrer Arbeit
über analytische Vorbereitung, praktische Durchführung etc. einer Aufführung
z. B. Tamayo (möglichst in Verbindung mit einem von ihm dirigierten Konzert oder, falls dies nicht möglich ist, mit einer Rundfunksendung über seine Arbeit)
- d) Improvisations-workshops
z. B. mit Musikern aus dem Kreis der Internationalen Tagung für Improvisation Luzern,
in Verbindung mit einem Konzert (z. B. Karl ein Karl)
- e) Improvisations-/Musiker-workshop(s) Jazz
- f) workshop Computermusik
z. B. Ludger Brümmer und Hans Tutschku (über aktuelle Tendenzen, monologisch und dialogisch über eigene Arbeiten und Arbeiten des jeweils anderen, im Dialog mit jüngeren Komponisten über eingesandte Werke, s. o.)
4. Musikhören heute - Hörer im Dialog mit Hörern
Kommentierte Hörstunden:
Auswahl aus CD-Neuerscheinungen
wichtige neue Radiosendungen (Ergänzungen zum Forum Radio)
wichtige neue Fernsehsendungen (Ergänzungen zum Forum Medien/Fernsehen)
aus Einsendungen vorausgewählte Aufnahmen: instrumental/vokal, elektroakustisch
5. Forum Jazz / Improvisierte Musik
Referate
workshops
evtl. in Verbindung mit einer Rundfunkanstalt mit Vorbereituntsveranstaltung kombiniertes Konzert
Bieler-Wendt
5. Musik im Dialog
- a) Neue Musik heute und früher: Forumskonzert(e)
Vorbereitungsvoranstaltung mit aufgeführten Komponisten, möglichst im Dialog mit einem sie empfehlenden/analysierenden Komponisten/Musikwissenschaftlers/Interpreten(gruppe), alles koordiniert durch auf die betreffende Partitur vorbereiteten Moderator, dabei u. U. Diskussion im Vergleich mit älteren Beispielen Neuer Musik
Nachtkonzerte elektroakustischer Musik
sollen jüngere Komponisten verstärkt berücksichtigen
(neeue Musik, die bisher in den Forumskonzerten nicht oder zu wenig berücksichtigt wurde)
- b) Neue Musik früher und heute: Luigi Nono heute - aktuelle Fragen im 10. Todesjahr
Symposium mit eingeladenen Komponisten/Musikwissenschaftlern/Dramaturgen, z. B.:
Zehelein, Metzmacher, Nicolaus A. Huber, Solana; Riede, Harry Vogt, evtl. Spangemacher, Jeschke; Stenzl:
Teilnehmer der Nono-Tagungen in Graz und Hamburg (siehe auch Forum Analyse)
6. Forum Radio / Forum Medien (evtl. eigenes Forum für Fernsehen)
7. Forum musikpädagogische Grundfragen
in Verbindung mit dem Schwerpunkt Nono/politisch engagierte Musik
in Verbindung mit Netzwerk(en)
Schatt
7. Neue Musik in Schule und Musikschule
- a) workshops: Praktische Erarbeitung Neuer Musik in der Schule
z. B. in Zusammenarbeit mit Grünstadt (aktuelle Leitung - schulpraktisch konkrete Information über frühere Projekte und Aufnahmen auch unter Einbeziehung von Peters)
in Verbindung mit Netzwerk(en)
- b) Neue Musik in der musikalischen Grundausbildung der Musikschulen
Zarius (in Zusammenarbeit mit dem VDM)
- c) workshops: Behandlung von Werken Neuer Musik in der Schule
Informationen - konkreter Erfahrungsaustausch
in Verbindung mit Netzwerk(en)
- d) Neue Musik und Popularmusik
Referat(e)
workshop(s)
z. B. Schütz
8. Forum Ästhetik
ausgewählte, möglichst an einem Tag mehrere kontrastierende Referate
über neue ästhetische Fragestellungen mit Schwerpunkt Neues Hören
9. Forum Analyse - Forum Musikwissenschaft
möglichst viele an demselben Tag konfrontierte, mit Hör- und Notationsbeispielen genau aufbereitete Kurzanalysen
- a) Schwerpunkt Luigi Nono (s. o.)
- b) Diskussionsforum: Analysen älterer und neuerer Musik
möglichst auch in Verbindung mit konkreten berufspraktischen Anwendungen,
z. B. Verfassen und Redaktion von Programmheftbeiträgen, Radiosendungen
(s. workshop Musikwissenschaft)
außer dem Symposium mit eingeladenen Teilnehmern
wird ein workshop mit jungen Musikwissenschaftlern veranstaltet,
auf dem sie, betreut durch Musikwissenschaftler und z. B. Rundfunkredakteure,
eingereichte Arbeiten präsentieren, besprechen, ggf. überarbeiten können
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