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4.21.2 Da99RihmWambach.doc


Portraitkonzert Wolfgang Rihm:

Klaviermusik aus drei Jahrzehnten

Veröffentlichte und unveröffentlichte Klavierwerke

Bernhard Wambach, Klavier

WOLFGANG RIHM

Klavierstück II op. 8b (1971)

Bagatelle I für Klavier (1966) U

Bagatelle für Klavier (1967) U

Drei Bagatellen für Klavier (1967) U

trois bagatelles pour piano (1967) U

Klavierstück Nr. 6 (Bagatellen) (1977-1978)

Klavierstück Nr. 7 (1980)

-----Pause-----

Klavierstück (1974) U

Klavierstück (1978) U

Marsch für Klavier (1979) U

Ländler für Klavier (1979)

Nachstudie (1992/94)

NB: Dieses Programm ist noch vorläufig, in Layout, Auswahl und Zusammenstellung der Stücke

WICHTIGER HINWEIS: FÜR DAS LETZTE STÜCK IST VERSTÄRKUNG DES KLAVIERS NOTWENDIG (Resonanzklänge). Die Technik (Hoffmann, Schwan) sollte entsprechend schnell informiert werden und es ist 1 Stunde Probenzeit mit Technik einzuplanen.

NB 2: Bisher bekannte Dauern:

Klavierstück II 10 Minuten

Klavierstück 6 17 Minuten

Klavierstück 7 10 Minuten (9 1/2)

Ländler 11 Minuten

Nachstudie 20 Minuten

Wolfgang Rihm

Wolfgang Rihm, Jahrgang 1952, ist in der deutschen Musikszene der bekannteste Vertreter seiner Generation. Er studierte bei Eugen Werner Velte, Karlheinz Stockhausen und Kklaus Huber. Durch die Uraufführung seines Orchesterstückes Morphonie - Sektor IV bei den Donaueschinger Musiktagen 1974 wurde er schon als Zweiundzwanzigjähriger einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Seine Musik überraschte durch monumentalen Ausdruck und rhapsodischen Einfallsreichtum, aber auch durch einen unverhüllt romantischen Gestus, der vielen als eine Abwendung von der Avantgardemusik erschien, als eine Rückwendung zu den Ausdrucksidealen der spätromantischen Symphonik. In den auf die erste Donaueschinger Uraufführung folgenden Jahren entwickelte Rihm sich zum wichtigsten Exponenten einer (wieder neu entstehenden) expressiv-symphonischen Ausdrucksmusik. Seit den achtziger Jahren verstärken sich in seiner Musik Elemente der expressiven Reduktion und Polarisierung. Charakteristisch für sein gesamtes kompositorisches Denken ist die Abkehr vonem im voraus kontruierenden, abstrahierenden kompositorischen Denken etwa serieller Provenienz. Rihm betont statt dessen die Aspekte des Fragmentarischen (kleineren, aber auch in größeren Dimensionen) und der jederzeit wirksamen spontanen kompositorischen Entscheidungsfreiheit.

Sein umfangreiches Schaffern umfaßt alle Werkgattungen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Opern "Jakob Lenz" (nach Georg Büchner), "Die Hamletmaschine" (Text: Heiner Müller), "Ödipus" (nach Sophokles, Nietzsche und Heiner Müller) und "Die Eroberung von Mexiko" (nach Artaud).

Klavierstück Nr. 6 (Bagatellen) (1977-197 8)

Das Klavierstück Nr. 6, das den Untertitel "Bagatellen" führt, entstand in den Jahren 1977/78 . Es markiert einen Neubeginn im Klavierwerk Rihms und in seiner gesamten kompositorischen Entwicklung. In auffälliger Weise kontrastiert es zum pathetischen Gestus des vorausgegangenen 5. Klavierstückes (1975). In fragmentarischer Knappheit verbinden sich hier Elemente aus verschiedenen anderen Werken Rihms (vor allem aus den Hölderlin-Vertonungen und aus dem Streichtrio). Die Schnitte und Collagen zerstören immer wieder die Ansätze eines sich breiter entfaltenden Lyrismus - wie in einem Zyklus der "Lieder ohne Worte", deren (imaginäre) Textzusammenhänge zertrümmert wären.

Wolfgang Rihm: Klavierstück Nr. 7 (1980)

Das Klavierstück Nr. 7 zeigt eine neue Stufe in Rihms kompositorischer Arbeit. Die gesamte Formdynamik entwickelt sich hier aus einer einzigen Ausdrucksgeste: aus einem scharf akzentuierten Ton und seiner Wiederholung im leiseren, länger ausgehaltenen Nachschlag; aus einer Figur, die gleichsam "Klang und Schatten" präsentiert. Rihm hat das gesamte Stück aus dieser Figur "in einem Guß" geformt. Aber er vermeidet jegliche Andeutung von Wiederholung und Regelmäßigkeit. Das winzige "Motiv" wird immer wieder rhythmisch und melodisch abgewandelt, erweitert und in neue Zusammenhänge eingeschmolzen: melodisch ausgreifend, in immer neue rhythmische Kontrastierungen hineinführend, häufig konfrontiert mit aufblitzenden Elementen aus dem Klavierstil des späten Beethoven: mit hämmernden, schließlich sogar "krachenden" Akkordschlägen, mit einer kurzen, abgesangsartigen Adagio-Episode und schließlich mit einem brüsken Abschluß.

Wolfgang Rihm: Nachtstudie (1992/94)

Die 1994 aus einem größeren Stück (Et nunc) herausgelöste Nachtstudie erscheint über große Strecken wie dieZeitlupenaufnahme eines Klanges.

NB: Noch unvollständig. Kommentare zu weiteren Klavierstücken folgen.

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