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Guy Reibel: Jeux Vocaux
Ist es nicht paradox und sogar gefährlich, daß zu einer Zeit, in der Produktion und Konsum von Musik unaufhörlich wachsen, das Schaffen neuer Musik nur eine bescheidene und marginale Rolle spielt?
Wenn die zeitgenössische Musik als einfaches Produkt des Konsums in ihrem Verhältnis zum Publikum in einer schweren Krise steht, muß sich dann nicht die musikalische Ausbildung dieses Problems annehmen, so lange es keine direkteren Beziehungen mit den wichtigsten Strömungen des aktuellen musikalischen Schaffens gibt?
Wenngleich die zeitgenössische Musik, trotz der offiziellen Unterstützung, die sie genießt, anscheinend nicht die Gunst des großen Publikums genießt, übermittelt sie nicht dennoch durch die Werke der Komponisten bestimmte Prinzipien, die es erlauben, die Grundlagen der musikalischen Ausbildung und der allgemeinen Musikpraxis ganz neu zu bestimmen?
Um konkret zu werden: Wie kommt es, daß zahlreiche Gruppen von Musikern (Amateure, Studenten, Lehrer, Kinder), die wenig an passivem Hören interessiert sind, sofort aktiv werden und sich musikalisch engagieren, sobald man sie zu praktischen Aktivitäten musikalischer Erfindung anregt, die auf Prinzipien beruhen, die direkt von zeitgenössischen Musiksprachen angeregt sind?
Ist die Musik denn nicht ausschließlich dafür gemacht, daß sie gehört wird, und hat man nicht die Chance, die Entwicklung neuer Musikerpersönlichkeiten mitzuerleben, die selsbständig hören und ihre eigene Musik machen können?
Alle diese Probleme hängen miteinander zusammen, und für sie gibt es nur allgemeine Lösungen.
Im workshop "Jeux musicaux" wird eine Reihe von Klangspielen vorgestellt, die direkt von grundlegenden musikalischen Prinzipien auf der Basis verschiedener Formen modernen Ausdrucks und moderner Musiksprachen inspiriert sind. Praktische Übungen werden ergänzt durch die Vorführung aufgenommener Beispiele.
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