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3.1.1 Biographische Notiz


Francois Bayle

Biographische Notiz

Francois Bayle wurde 1932 in Tamatave geboren. Bis zu seinem 14. Lebensjahr lebte er in Madagaskar (auf den Komoren-Inseln). 1946-1954 studierte er in Bordeaux Literatur und Mathematik. In dieser Zeit begann er seine musikalischen Studien als Autodidakt. Seit 1955 lebt Bayle in Paris. Seit den späten fünfziger Jahren fand er Kontakt mit führenden Exponenten der Neuen Musik, beispielsweise Olivier Messiaen (dessen Analyseklasse er 1959 besuchte) und Pierre Schaeffer (in dessen Forschungsgruppe GRM er 1960 eintrat). 1961 besuchte er einen Kompositionskurs Karlheinz Stockhausens auf den Darmstädter Ferienkursen; in den folgenden Jahren fanden auf seine Initiative mehrere wichtige Stockhausen-Aufführungen in Paris statt. 1962-1963 beteiligte Bayle sich am CONCERT COLLECTIF zusammen mit anderen Komponisten seiner Forschungsgruppe (Parmegiani, Ferrari, Malec, Canton, Tuong, Carson). 1966-1997 war er musikalischer Leiter des GRM. Seit 1997 arbeitet Bayle in seinem eigenen digital-multiphonen "Studio Magison".

In seiner kompositorischen Arbeit unterscheidet Bayle folgende Phasen:

- 1963-1966: Konzentration auf die Kombination von Instrumenten und Tonband

und auf die elektroakustische Verarbeitung instrumentaler Klänge

(u. a. in L´OISEAU CHANTEUR, ARCHIPEL für Tonband und Streichquartett,

PLURIEL für Tonband und 17 Instrumente)

- 1967-1970: Erforschung des Klangraumes: Neue Klang- und Raumwirkungen

(z. B. basierend auf Außenaufnahmen:

Fabrikgeräusche in ESPACES INHABITABLES, Klänge einer libanesischen Grotte in JEITA)

- 1970-1972: Erforschung des Hörraumes:

Neue Techniken der Klangproduktion - Neue Formprozesse

(z. B. L´EXPERIENCE ACOUSTIQUE I-V)

- 1973-1975: Neue Kompositionsprinzipien der akusmatischen Musik (Lautsprechermusik)

(z. B. VIBRATIONS COMPOSEES, GRANDE POLYPHONIE)

- 1976-1980: Neue Formprinzipien

(z. B. CAMERA OSCURA, EROSPHERE)

- 1981-1985: Kompositorische Erforschung neuer Technologien

(z. B. SON VITESSE-LUMIERE I-V, LES COULEURS DE LA NUIT)

1985-1988: Metaformale und metaphorische Musik

(z. B. MOTION-EMOTION, AER)

1988-1994: Neue Klangmittel

(z. B. THEATRE D´OMBRES, FABULAE)

1994-1998: Multiphonie

(z. B. LA MAIN VIDE, MORCEAUX DE CIELS)
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