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"Le Microphone bien tempéré", "Das wohltemperierte Mikrophon" hat die Musik grundlegend verändert: Alles, was sich mit dem Mikrophon aufnehmen läßt, kann zum Ausgangsmaterial von Musik werden - nicht nur das Spiel auf konventionellen oder eigens präparierten bzw. technisch verfremdeten Instrumenten (z. B. dem Klavier), sondern auch Musik mit aufgenommenen Ereignissen der Hörwelt - mit Geräuschen, Stimmen und vorgefundener Musik. Hier ergibt sich eine Fülle verschiedener Möglichkeiten. Der Zyklus "Le Microphone bien tempéré" gehört zu den frühesten Beispielen von Kompositionen, in denen die Fülle der kompositorischen Möglichkeiten technisch pöroduzierter Musik absehbar wird.
20. Fantasia vollständig 4´39
Die Musik Pierre Henrys, ein typisches Produkt des Tonstudios, folgt besonderen Bedingungen: Live, z. B. im Konzertsaal, läßt sie sich nicht nachspielen; ein solcher Versuch wäre ebenso sinnlos wie die live-Rekonstruktion einer Kinoszene auf dem Theater. Selbst Klänge, die mehr oder weniger deutlich an das Klavier erinnern, lassen sich meistens auf dem Klavier nicht exakt nachspielen: Die aufgenommenen Klänge unterscheiden sich vom Original - in ähnlicher Weise, wie sich ein Photo von der dargestellten Person unterscheidet. Das Mikrophon ist entscheidend, nicht die Klangquelle. Besonders deutlich wird dies dann, wenn aufgenommene Klänge zu hören sind, die man nicht auf einem Instrument nachspielen kann - zum Beispiel Aufnahmen von Naturgeräuschen.
21. Fantasia Anfang, DAT 34: Donner - absteigende Kurztonakkorde - präpariertes Klavier 31´´
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