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ZHU Shi-rui
wurde 1954 in der Provinz Sichuan, Volksrepublik China, geboren. Er begann seine musikalische Laufbahn als Cellist und Erhuist bei klassischen Musikaufführungen wie Peking-Oper, Sichuan-Oper, Qü-Yi und anderen. In der Kulturrevolutionszeit durfte er nicht studieren und mußte in der Fabrik arbeiten. Trotzdem hat er musikalische Disziplinen wie Harmonielehre und Kontrapunkt heimlich gelernt. Nach der Kulturrevolution studierte er Komposition an der Musikhochschule Sichuan und schließ 1983 sein vierjähriges Diplomstudium mit guten Leistungen ab. Es folgte ein dreijähriges Magisterstudium für Kompositon und Musiktheorie an der Zentralhochschule für Musik in Peking, das Zhu mit Auszeichnung abschloß. An der Zentralhochschule für Musik in Peking war er auch von 1986 bis 1991 als Dozent in der Abteilung Komposition und Musikheorie tätig.
Er komponierte Musikstücke für Chor, Kammerensemble, Orchester und traditionelle chinesische Instrumente. Seine theoretischen Aufsätze und Bücher erschienen in Peking und Shanghai. 1987 nahm er als jüngster Delegierter am Symposium der UNESCO über Beziehungen zwischen der zeitgenössischen und traditionellen asiatischen Musik teil. 1990 war er in Japan zur Konferenz der Komponisten im pazifischen Raum eingeladen.
Seit Oktober 1991 lebt er in Deutschland als Stipendiat u. a. des DAAD und der Friedrich-Naumann-Stifung. Er hielt Vorträge und Seminare über Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart und am musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Tübingen.
Mit seiner Arbeit setzt er sich zum Ziel, die zeitgenössiche europäische Musik kennenzulernen und sich die europäische klassische und asiatische Musiktradition im Vergleich neu zu erschließen, um sich auf diese Weise einen neuen künstlerischen Weg zu bahnen.
Als Resumé seiner Forschung und seines theoretischen Nachdenkens entsteht eine wissenschaftliche Untersuchung mit dem Thema "Entstehung und Entwicklung moderner professioneller Musik und ihr Verhältnis zum eigenen Erbe und zum europäischen Einfluß."
Seine in Deutschland entstandenen Komposition wurden u. a. in Stuttgart, Tübingen, Berlin, Brüssel und Paris aufgeführt.
WERKVERZEICHNIS (Auswahl)
1981 Xiao-Xiang Night Rain für Tenor und Klavier
Ballade für Violoncello und Klavier
1982 Blicke auf den Berg Quian für gemischten Chor
Thema und Variation für Klavier
1983 1. Streichquartett
1984 Göttinnen für Synthesizer-Ensemble (5 Synthesizer, 12 Spieler) und 2 Schlagzeuger
Musik für den Film Lagerfeuer (Produktion Filmakademie Pekind)
1985 3 Kinderreime für Klavier
Gu-Feng (Altertümliches) für chinesisches Instrumentalensemble (5 Spieler)
Musik zu dem Film Erlebnis mit einer Schachfigur (Gemeinschaftsproduktion Volksrepublik
China / Bundesrepublik Deutschland)
1987 Ga-E-Li-Tai für Orchester
Musik für den Film Sie sind noch jung (Produktion Xian Film)
1988 Threnodie für Streichorchester und Schlagzeug
1986-
1988 Requiem für Orchester
1988 Fuge für Schlagzeug
Si-He Duo für chinesische Instrumente (Erhu und Pipa)
Musik für den Film Der Preis des Wahnsinns (Produktion Xian Film)
1990 Gymnastische Musik für Orchester (Auftragswerk für den zentralchinesischen Rundfunk)
1992 2. Streichquartett
1992-
1993 12 Stücke in 5 Teilen für Bläserquintett
1993 Klang- und Konfigurationsmetamorphosen Elektroakustische Musik
1994-
1995 Skizzen für Stimme und Streichquartett
Shuang Yün I-II (Kompositionsauftrag Musik der Jahrhunderte Stuttgart)
1997 Ich komme für gemischten Chor
1997-
1999 Musik für 80 Solisten in einem Orchester - Pipa-Konzert ohne Pipa für großes Orchester
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