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3.15 Lejeune - Biographische Notiz


Jacques Lejeune

Biographische Notiz

Jacques Lejeune, 1940 in Frankreich geboren, ist seit 1969 Mitglied des GRM. Seine Ausbildung erhielt er in der Schola Cantorum (unter Daniel Lesur) und am Pariser Konservatorium (unter Pierre Schaeffer und Francois Bayle). Neben seiner kompositorischen Arbeit engagiert er sich im pädagogischen Bereich. Seine Musik arbeitet mit Analogien und Doppelsinnigkeiten von Klangbildern, in denen Abstraktion und lebendige Konkretion miteinander vermischt sind. Viele seiner Kompositionen sind Vertonungen von (oft geistlichen) Texten.

In seinen ersten Tonbandkompositionen dominieren anekdotische und surrealistische Aspekte (CRI 1971, OEDIPE-UNDERGROUND 1973). In späteren Werken treten Figuren, imaginäre Klanglandschaften - Klangszenen und Klangdekors - sowie charakteristische Leitmotive stärker in den Vordergrund (PARAGES 1973/74, BLANCHE-NEIGE 1975, PAYSAGINAIRE 1977).

Überdies interessiert er sich für eine chaotisch-farbenreiche Bildersprache, für zielgerecht sich fortbewegende oder kreisende Formverläufe und für eine dramaturgisch wirkungsvolle Verwendung der großen dynamischen Archetypen; er distanziert sich also von flimmernden Klangbildungen und von miniaturartigen Klangbild-Strukturen (in Werken wie SYMPHONIE AU BORD D´UN PAYSAGE, 1981; L´INVITATION AU DEPART, 1983; UNE DANSE MACABRE, 1986).

Lejeune bemüht sich in seinen Kompositionen um vielschichtige und vielfarbige Dichte (SYMPHONIE ROMATIQUE, 1983; REQUIEM CANTUS TENEBRARUM, 1984) und um deutlich herausmodellierte Unterschiede der Tonlagen und der klanglichen Verlaufsformen (z. B. in LE CANTIQUE DE LA RESONANCE, 1985; LES PALPITATIONS DE LA FORET, 1985; MESSE AUX OISEAUX, 1986/87).

Lejeune unterscheidet in seiner Musik verschiedene Themenkreise:

1. Person - die Klanglandschaft der Alltagswelt

2. Märchen und Mythen

3. Ritual - Klangbilder des Sakralen (Messen und Gebete - Oratorien und Gebete - Die Liebenden, der Tod und die Engel)

4. Phantasie-Vögel

5. Farcen (Bestiarium - Trieb und Erotomanie - Burlesken)

6. Variationen (Etüden und Paraphrasen - Komponierte Metamorphosen)
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