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Rudolf Frisius
Iannis Xenakis: Serment - Orkos (1981)
Die Komposition "Serment" (griechischer Titel "Orkos"; deutsche Bedeutung des Titels: "Eid") ist eine Vertonung des hippokratischen Eides. Das Werk wurde, als Auftragswerk für einen medizinischen Kongreiß, 1981 in Athen uraufgeführt.
Der kurze Text ist im 16stimmigen Vokalsatz in verschiedene Abschnitte aufgeteilt und kombiniert mit Phonemen (Vokalisen), die einzelnen Textabschnitten anfangs vorangestellt, im weiteren Verlauf des Stückes auch überlagert sind.
In den Vokalisen und in den textierten Abschnitten finden sich - in Solopassagen, in größeren Stimmgruppierungen und im Tuttisatz - unterschiedliche Tongestalten in vielfältigen Ausprägungen: Melodielinien, im gleichen Rhythmus in mehreren parallel bewegten Stimmen (mit wechselnden Akkorden, da die Stimmen einer "nichoktavierenden" Tonleiter mit ungewöhnlichen, häufig wechselnden Tonabständen - teils Halbtonschritte, teils Terzen - folgen) - rasche Repetitionen - Sprechstimme (bei der markanten Ankündigung des Eides) - Glissandi - ein an zwei Stellen artikulierter "furchtbarer Schrei" (als Abschluß des ersten Teiles). Die verschiedenen Gestalten werden zunächst selbständig eingeführt und dann später miteinander kombiniert, so daß - vor allem im zweiten und letzten Teil, der, ähnlich wie der erste, mit tonleiterartigen Vokalisen beginnt - über längere Strecken hinweg textlose und textierte Passagen sich überlagern. Eine längere Textpassage, die von unterschiedlichen Glissandi geprägt ist, führt zum abschließenden Höhepunkt des Stückes: Zweimal wird der Name dessen gesungen, der diesen Eid der Ärzte formuliert hat: Hippokrates.
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